Zurufe an den Engel
Der heiße Luftstoß eines Flügels, unsichtbar,
er mag dich auf die Halme heben,
die sich weichem Flüstern beugen.
Halbgeschlossen wie die Wasserrosen,
die trudeln auf den schläfrigen Teichen des Parks,
blinzelt dein Gefühl vor so viel Tag.
Dein Herz kam siech aus dieser Nacht,
wie die aus Porzellan gebrannte Tasse
mit dem feinen Riss im rosa Muschelschmelz
kam aus dem Feuerofen.
Der Engel binde die Girlande
mit dem Nachtigallenglitzer
dir um das tief gekränkte Herz.
Dein Herz kam siech aus dieser Nacht,
wie eines Kindes, das vergebens
in das Ohr, das schon von Lethe-Wasser brauste,
um einen Abschiedskuss
die Mutter angebettelt hat.
Der Engel hebe dich ans tiefe Blau
der Adria und salbe deine Lippen
mit dem Saft julischer Beeren
und deine Ohren mit den goldnen Jodlern
von den Bergen des Friaul.
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