Zuflucht im Verlies
Der Himmel floß wie Dotter weich herab,
er hing noch zitternd auf der Kirchturmspitze,
die Krähe kam, daß sie’s zerhacke, ritze,
des Ungesagten nährend zartes Lab.
Das man zerkocht zu Phrasenbrei, das Wort
trat schäumend vor die gleisnerischen Lippen.
Die Engel flatterten, den Tau zu nippen,
doch riß der Sturm den Kelch des Liedes fort.
Such dir im Schlafe, Dichter, ein Verlies,
dort grabe Korridore, tiefe Gänge,
zu münden in ein dunkles Paradies.
Hier findest du kein Wort, das nicht versehrt,
doch drunten schenken noch die Nachtgesänge,
was grellen Tages Wirrwarr dir verwehrt.
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