Zigeunerspuk
Sie, deren Lieder uns gezogen
hinab zu leuchtenden Korallen,
wie Geister sind sie aufgeflogen,
uns blieb nur schiefergraues Lallen.
Der Liebe nachtbetaute Daunen,
wie glänzen sie in Mondes Mulden.
O wollet unsrer Öde raunen,
ihr wehmutdunkler Jugend Hulden.
Und die um Flammengarben stampfen
mit den nomadennackten Ballen,
laßt Seufzer aus den Kehlen dampfen,
in weiche Herzen Triller krallen.
Mit zarten Muschelgriffen Klingen,
die wie vereiste Schmerzen blitzen,
sie schneiden durch die Luft und singen,
und Schatten flackern, die sie ritzen.
Uns aber faßt ein süßes Grausen,
wenn mennigrote Brüste starren,
uns bannt ein somnambules Brausen
von Hirtenflöten und Gitarren.
Im Wind der Seidenfächer scherzen
der trunknen Blicke Schmetterlinge,
sie taumeln um den Kelch der Herzen,
und wenn sie schlürfen, stäubt die Schwinge.
Wir schmecken bittrer Wollust Schauer,
wenn ihre Becher klirrend kreisen.
Die kaum sich aufgetan, die Trauer,
senkt ihre Knospe, da sie reisen.
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