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Wo wir einst im Abendmond gegangen

05.01.2025

Wo wir einst im Abendmond gegangen,
schimmerte die Frucht noch gelb und rot.
Worte zu verlieren tat nicht not,
denn da waren Vögel, die uns sangen,
wo wir einst im Abendmond gegangen.

Wo das weiche Moos gedämpft die Schritte,
hat betört den Blick ein Bild des Glücks,
zwei noch junge Rehe, sanften Blicks,
standen in der Lichtung grüner Mitte,
wo das weiche Moos gedämpft die Schritte.

Deine Wange streifte sacht die meine,
und die Feuchte, die ich da empfand,
schien aus einem tiefen Quell gesandt.
Als ob Gaia dunklen Wehes weine,
näßte deine Wange sacht die meine.

Nun hat sich mein Pfad im Schnee verloren.
Schnee bedeckt das sommerblaue Kraut,
Schnee, der nie mehr, nie mehr auf wohl taut.
Quell und Lied und Erde sind gefroren,
da ich meinen Pfad im Schnee verloren.

 

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