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Was wird uns halten?

12.02.2023

Was ist es denn, was hält und mag uns tragen?
Dünn ist die Wand, klopf nur dagegen,
der Klang ist hohl, du darfst es endlich wagen,
und reißt sie ein, und wie zum Segen

erweitert sich der Raum, mehr Licht kann fließen.
Der Zierrat, die Metaphernranken,
sieh, wie in Laubes Dämmer sie verschließen
den Marmor tragender Gedanken.

Doch was wir an den Tempelsäulen sehen,
sie stemmen kühn das Dachgebälke,
sind üppige Voluten, wo Akanthusblätter wehen,
aus Stein, daß Anmut hier nicht welke.

Erblicken silbern wir im Blau die Flocken,
hält uns die Erde. Geküßt von Strahlen,
die aus dem Dunkel zarte Knospen locken,
birgt mancher sie in Blumenschalen.

Und wenn die schönen sich, die Blüten, neigen,
was wird uns halten, da wir fallen?
In Liedes Lichtung weht ein Nebel – Schweigen,
das hohe Wort zerrinnt in Lallen.

 

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