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Wir gingen lange schweigend

10.08.2020

Wir gingen lange schweigend, aus den Schilfen
kam uns des frühen Lebens Schauer an.
Und erste Blicke zuckten unter Grases
Wimpern, tropfend löste sich der Bann.

Wie aus des Flusses aufgeschäumten Wirbeln
ertönte deines Mundes heller Klang,
wie die auf Wellen schwingt, die weiße Knospe,
umhüllte Anmut deinen leichten Gang.

Ich aber zog dich fort von seufzenden Moosen,
dem Tränenglanz auf Dämmers grünem Samt,
bergan in herbe Düfte zwischen Reben,
wo sie der hohe Strahl zu Gold entflammt.

Dort sahen wir durchs Schattenspiel der Ranken
ins Blaue blitzen Stromes Silberband,
wir saßen lange schweigend, bis seine Veilchen
der Mond ins Haar der stillen Erde wand.

 

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