Wir gingen durch die Nacht
Wir gingen durch die Nacht, wo goldne Trauben
wie Küsse süß uns angeglüht,
doch keiner mochte von den Reben rauben,
Durst war noch wach, die Herzen müd.
Dein Fuß, wie er an Feuerlilien streifte,
blieb taub, als netzte ihn der Tau,
Korallenblatt, das schon ins Zwielicht reifte,
zog es mein Herz zurück ins Blau.
Ein jeder Blick, der blind in deinen feuchten
hat tauchen wollen, ward genarrt,
weil deine Geißel-Wimpern ihn verscheuchten
vom Abgrund, wo der Schmerz verscharrt.
Und jedes Wort zerfiel in deinen Ohren
zu dunklem Rieseln, weißer Gischt,
dein Wort, das wehe, blieb mir unverloren,
ein Schlegel, der mein Schweigen drischt.
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