Wir gehen in die Abendstille
Wir gehen in die Abendstille,
am Schattenhang verlor sich schon
der Glocken heimatlicher Ton,
daß feuchter Glanz das Auge fülle.
Vom Himmel sinkt ein Purpurstreifen,
des Lichtes stummer Abschiedskuß,
uns bangt es um den Überfluß,
wo goldnen Dämmerns Trauben reifen.
Wir kommen auch zum kahlen Stamme,
um den der Mond streut sein Ade,
der Blüten gleisnerischen Schnee,
o schmelze ihn der Liebe Flamme.
Der Wind hat uns ein Bett bereitet,
rings seufzt mit uns das hohe Gras,
was eins im Aug des andern las,
hat Herz in Herz ein Hauch geleitet.
Früh steigen wir vom Rebenhange,
schon laden Gärten uns ins Tal,
sind ihre Rosen auch noch fahl,
sie glühen bald wie deine Wange.
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