Wir Erben früher Zeit
Erst pflückten sie von Zweigen süße Frucht,
dann rieben sie den Stein, und Funken flogen,
die Pfeile schnellten schwirrend los vom Bogen,
vergiftete, dem Wild half keine Flucht.
Das Feuer war die Heimat in der Nacht,
unheimlich aber warf es auf die Bäume
die Schatten ihrer geisterhaften Träume,
und droben sprühte es, kristallene Pracht.
In Höhlen klatschten sie die feuchte Hand,
wie zu bezeugen, daß sie da gewesen,
zu hoher Bildkunst hat sie auserlesen
ein Blick, der magisch Form der Fülle fand.
Ihr ernster Mund, wie er den Mond beschwor,
geheimen Hain der Göttin zu erhellen,
trank heiße Sänge sich aus kühlen Quellen,
hell ward der Hain, wo sich die Spur verlor.
Die Erben sind wir noch der frühen Zeit,
wenn Träume wir wie Flammenschatten malen,
mit Liedes Blüten höhen irdene Schalen,
am Totenmale Licht der Ewigkeit.
Was dunklem Dichter in seinem Auge blinkt,
ein Stern ist es, aus ihrem Blut geboren,
die Mythe sank, das Bild blieb unverloren,
ihr Durst ist es, wenn unser Glutmund trinkt.
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