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Winterlicht

05.02.2018

Das Gold der Tage ist zerronnen,
verblaßt sind hohen Sommers Sonnen,
die Gartentüre knarrt.
Wo Schwäne wogten auf den Teichen,
der Anmut Spiegelbild zu gleichen,
die alte Krähe scharrt.

Vereinzelt stehen bleiche Rosen,
die Ranken am Gesims, die losen,
sind ausgefranst und grau.
Verwildert liegen matte Garben,
verwaschen sind die edlen Farben,
und einsam glänzt das Blau.

Willst du noch Blut und Liebe fühlen,
mußt du im Laub der Schatten wühlen,
ob dort ein Wurm sich krümmt.
Doch hoffe nicht auf Duftes Pollen,
der Duft des Sommers ist verschollen,
der frohe Mund verstimmt.

Ach, suchen wir in dunklen Reimen,
ob noch dem Herzen Wonnen keimen
im fahlen Winterlicht.
Ich ahne, wenn die Flocken fallen,
im trüben Schimmer von Kristallen
dein liebes Angesicht.

 

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