William Shakespeare, Sonett 6
Then let not winter’s ragged hand deface,
In thee thy summer, ere thou be distilled:
Make sweet some vial; treasure thou some place
With beauty’s treasure ere it be self-killed.
That use is not forbidden usury,
Which happies those that pay the willing loan;
That’s for thy self to breed another thee,
Or ten times happier, be it ten for one;
Ten times thy self were happier than thou art,
If ten of thine ten times refigured thee:
Then what could death do if thou shouldst depart,
Leaving thee living in posterity?
Be not self-willed, for thou art much too fair
To be death’s conquest and make worms thine heir.
Laß Winters wilde Hand nur nicht entstellen
den Sommer dir, bevor dein Mark gepreßt:
Mit Süße füll das Glas, laß herrlich quellen
der Schönheit Tau, bevor vertropft der Rest.
So fruchten ist kein Wucher, der verboten,
beglückt es ja, die’s zahlen gern zurück.
Ein zweites Ich zu zeugen löst den Knoten,
zehnmal gelöst, verzehnfacht sich das Glück.
Zehnmal so glücklich wirst dein Ich du spüren,
sind zehnmal dir zehn Leben aufgeblüht.
Wird Tod ob deines Tods noch triumphieren,
läßt Nachwelt singen er dein Lebenslied?
Daß dir die Zwingburg eigne Schönheit stürm,
nicht Tod sie schleift und erben läßt Gewürm.
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