William Shakespeare, Sonett 15
When I consider every thing that grows
Holds in perfection but a little moment,
That this huge stage presenteth nought but shows
Whereon the stars in secret influence comment;
When I perceive that men as plants increase,
Cheered and checked even by the self-same sky,
Vaunt in their youthful sap, at height decrease,
And wear their brave state out of memory;
Then the conceit of this inconstant stay
Sets you most rich in youth before my sight,
Where wasteful Time debateth with decay
To change your day of youth to sullied night,
And all in war with Time for love of you,
As he takes from you, I engraft you new.
Betrachte ich, wie jedes Ding gedeiht
und einen Augenblick nur blüht in Fülle,
wie dieses Schauspiel nichts als Possen reiht,
umglänzt von der Gestirne Geisterhülle,
seh ich, wie Menschen wachsen blumengleich,
der sie erquickt, der Himmel läßt sie schmachten,
des Prangens Purpursaft rinnt talwärts bleich,
verschlissnes Festkleid, keiner wird sein achten:
So wird mir klar, wie alle Vesten schwanken,
du schwebst vor mir in voller Jugend Pracht,
wo Nichter Zeit und Fäulnis um dich zanken,
zu stoßen deinen Glanz zum Pfuhl der Nacht.
Um dich kämpft Liebe bis zur Todesstunde,
ein Reis propf ich dich, und es blüht die Wunde.
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