William Shakespeare, Sonett 10
For shame deny that thou bear’st love to any,
Who for thy self art so unprovident.
Grant, if thou wilt, thou art beloved of many,
But that thou none lov’st is most evident:
For thou art so possessed with murderous hate,
That ‘gainst thy self thou stick’st not to conspire,
Seeking that beauteous roof to ruinate
Which to repair should be thy chief desire.
O! change thy thought, that I may change my mind:
Shall hate be fairer lodged than gentle love?
Be, as thy presence is, gracious and kind,
Or to thyself at least kind-hearted prove:
Make thee another self for love of me,
That beauty still may live in thine or thee.
Schamhaft bekenn, daß Liebe dir nicht eigen,
der an sich selber läßt kein gutes Haar.
Gesteh, wie viele Liebe dir bezeigen,
daß du nicht eine liebst, ist sonnenklar.
Du mußt dem Dämon der Vernichtung dienen,
schrickst nicht vorm Anschlag auf dich selbst zurück,
dein schönes Heim zerlegst du in Ruinen,
das zu beleben wär dein Lebensglück.
Den Sinn erneu, daß ich mich neu besinne.
Soll schöner wohnen Haß als Zartgefühl?
Daß deine Anmut dir ein Herz gewinne,
dem eignen Herzschlag sperre dich nicht kühl.
Zeug dir ein zweites Selbst, schon mir zuliebe.
Daß noch dir Schönheit wie den deinen bliebe.
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