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„Wie heißt der Autor? Buchstabier mal!“

23.04.2013

„Musst du dir merken. Noch ein Geheimtipp. Der knallt, macht echt wuschig.“

„Ja, verdammt, bringt heißen Stoff und schaumigen Style.“

„Wie heißt der Autor? Buchstabier mal!“

„Die Blonde da hinten mit dem Ausschnitt, die war doch noch nie hier. Zu wem gehört denn die?“

„Wie der in Gedichten ʼne Peripetie reinhaut, dass es in den Rhythmen knackt, ich sag dir!“

„Was Peripetie, Gedichte?“

„Wie heißt denn der Autor?“

„Die blonde Schnecke ist heiß. Hat der Proff am Händchen reingeführt. Hat ihr das Pfötchen abgeschmatzt. Die ist reserviert, da mach dir mal keinen Kopf!“

„Wie, die Botox-Schnute ist Accessoire vom Chef?“

„Wie heißt der Autor? Buchstabier mal!“

„Wer ist denn der blasse Junge da in der Ecke?“

„Stehst du immer noch auf die verlorenen Seelen, Schätzchen. Das ist doch fad auf Dauer.“

„Der starrt doch nur kokett vor sich hin, möchte sich nicht mit dem üblen Volk gemein machen, der Snob!“

„Wie, sämiger Style? Nennt sich wohl Dichter, was?“

„Hat die Chuzpe, Schreiber ist out!“

„Der ist ja so blass, hat ja ʼne total punkige Maske.“

„Bei mir hat der Farbe gekriegt, meine Liebe, und nicht nur einmal, das kannst du mir glauben!“

„Wie heißt der Autor? Buchstabier mal!“

„Der soll doch heute kommen, selbst rezitieren, der Proff kennt ihn doch.“

„Der liest doch nicht selbst, der lässt lesen.“

„Soll mit ʼner Schar parfümierter Jüngelchen rumziehen, einer darf ihm nachts am Bett kniend sein Poem des Tages hinhauchen.“

„Na ja, schwul muss heute schon sein, das ist das Mindeste, sonst warʼs das mit dem Dichter!“

„Buchstabier mal!“

„Wieder mehr George, so feierlich-steif, mit dicken Altarkerzen bei der Party.“

„Was George, schwul, dicke Kerzen, keine Titten – wohl nicht mal Koks! Nix für mich!“

„Was ist denn mit dem langen Lulatsch, hat der ʼne Perücke oder sind die noch so dicht?“

„Da lass lieber die Finger von! Alkohol und Tabletten, kann ich nur sagen. Ausgebrannt, aber Köpfchen. Soll ja Ghostwriter für hohe Minister sein.“

„Stinkt ja nach Weihrauch! Peripetie im Gedicht, das geht mir am Arsch vorbei.“

„Mach dich nicht unglücklich, meine Liebe!“

„Mensch, die guckt doch rüber, ganz klar!“

„Wenn du wieder eingeladen werden willst, hältst du dich besser bedeckt!“

„Wie heißt der Autor? Buchstabier mal!“

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