Wenn Schatten wehen
Wie wesenlos sie über alles wehen,
den Schmelz der Knospen, die im Frührot schauern,
den grauen Efeu an den Friedhofsmauern,
wie willig sie mit ihren Menschen gehen.
Doch manchmal scheinen sie, von allen Dingen
gelöst, wie zwischen Tag und Traum zu zittern,
ein goldnes Licht erblüht an Schattengittern,
und unser Herz will mit den Blüten schwingen.
So wehen aus den dämmerfahlen Schneisen
die Schatten längst entrückter Traumgestalten,
und unser Gram kann sie nicht von sich weisen.
Wie Schatten sind die Verse, blütenlose,
die um das Sinnbild flackern und erkalten,
den Schnee der Lilie und die Glut der Rose.
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