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Weg damit

13.05.2020

Worte, die wie Gift zernagen
deines Geistes zartes Mark,
Bilder, die das Aug beschlagen,
gehst du durch den schönen Park.

Wünsche, die von Fremden kamen,
Raupenfraß am grünen Blatt,
Gesten, schlanker Anmut Lahmen,
hohles Fuchteln nimmersatt.

Die das Brunnenwasser trüben,
das geheim dein Blühen nährt,
dumpfe Kröten, die nicht lieben,
Fratzen, keinen Seufzer wert.

Küsse, die nach Asche schmecken,
lauer Lippen schaler Wein,
Hände, dürrer Schilfe Recken
nach des Mondes totem Stein.

Wracks auf schwarzen Ozeanen,
steuerlos, von Seetang schwer,
auf den Decks erwürgte Ahnen,
Verse ohne Wiederkehr.

Die das alte Neue schreien
ins zerpflückte Blumenohr,
Spott in deine Träume speien,
kalter Zungen Schlangenchor.

Eitle Schreiber, die dir künden
flink von großer Weltennot
und daß alle Wege münden
in ein dunkles Loch voll Kot.

Denker, die dir Brocken stellen,
Rätsel auf das sanfte Gras,
Dichter, die in Fetzen gellen,
was man in der Zeitung las.

 

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