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Wechselgesang der Abgeschiedenen

24.07.2023

„Als könnte ferner Hauch mich noch erreichen,
der Knospen deiner Huld entflossen ist,
vertändelt habe ich die schmale Frist,
des Sommertages goldne Bilder bleichen.“

„Was du in feuchter Auen Glanz gesungen,
als ich Holunderschnee uns hab gepflückt,
wie Vogelruf, vom Abendrot entzückt,
ist es im schwarzen Laub der Nacht verklungen.“

„Die wie Kristalle heiß das Herz zerstochen,
die flockenblinden Küsse sind getaut.“
„Wenn aus dem Schilf der Sehnsucht Nebel graut,
seh ich des Mondes Porzellan zerbrochen.“

Laß, Dichter, sich in süßem Reim vereinen,
die abgeschieden umeinander weinen.

 

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