Skip to content

Vor der Krippe

23.12.2019

Nein, kein Über-Vater kann uns retten,
der als Doppelgänger seinen Sohn
hieß Maria in die Krippe betten
und sich opfern auf der Schande Thron.

Und noch immer will das Bild uns rühren,
Ochs und Esel, Hirten auf dem Feld,
Weise, die vom Stern sich lassen führen,
doch ein Schatten hat das Bild entstellt.

Ja, wir selber sind es, die ihn werfen,
unser Herz, das noch kein Wort erlöst
aus den Netzen wahngezerrter Nerven,
unser Geist, der an den Grenzstein stößt.

Und wir starren stumm ins Ungeheure,
wenn ein Lächeln Licht ins Dunkel gießt,
denn wir wissen um die böse Säure,
die mit weißer Milch auf ewig fließt.

Ward uns auch das schöne Bild verdunkelt
von der Wehnacht ohne Gnadenstern,
sehen blind wir noch, wie Liebe funkelt
in dem Blick des todgeweihten Herrn.

 

Comments are closed.

Top