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Wendungen

19.08.2024

Die Wege scheinen in die Nacht zu münden,
und der sie ging, ward fremd sich selbst zuletzt.
Wie eine Note um ein Kreuz versetzt,
mag blasses Wort von Farbenpracht noch künden.

Wir fühlen, wie die Grenzen sich verschieben,
den Ufern gleich, woran die Welle nagt.
Der Strunk des Worts, der aus dem Dickicht ragt,
in Blitzes Funken wird er bald zerstieben.

Träufst Reime du auf Brachlands trockne Schollen,
scheint es dir, Dichter, sie versickern blind,
als wären sie umsonst hervorgequollen.

Doch mögen übers Jahr hier Gräser wehen
und Veilchen zittern scheu im Sommerwind,
kannst du es, ferngerückt, auch nicht mehr sehen.

 

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