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Vincenzo Cardarelli, Autunno Veneziano

30.11.2015

L’alito freddo e umido m’assale
di Venezia autunnale .
Adesso che l’estate,
sudaticcia e sciroccosa,
d’incanto se n’è andata,
una rigida luna settembrina
risplende, piena di funesti presagi,
sulla città d’acque e di pietre
che rivela il suo volto di medusa
contagiosa e malefica.
Morto è il silenzio dei canali fetidi,
sotto la luna acquosa,
in ciascuno dei quali
par che dorma il cadavere d’Ofelia:
tombe sparse di fiori
marci e d’altre immondizie vegetali,
dove passa sciacquando
il fantasma del gondoliere.
O notti veneziane,
senza canto di galli,
senza voci di fontane,
tetre notti lagunari
cui nessun tenero bisbiglio anima,
case torve, gelose,
a picco sui canali,
dormenti senza respiro,
io v’ho sul cuore adesso più che mai.
Qui non i venti impetuosi e funebri
del settembre montanino,
non odor di vendemmia, non lavacri
di piogge lacrimose,
non fragore di foglie che cadono.
Un ciuffo d’erba che ingiallisce e muore
su un davanzale
è tutto l’autunno veneziano.

Così a Venezia le stagioni delirano.

Pei suoi campi di marmo e i suoi canali
non son che luci smarrite,
luci che sognano la buona terra
odorosa e fruttifera.
Solo il naufragio invernale conviene
a questa città che non vive,
che non fiorisce,
se non quale una nave in fondo al mare.

 

Venezianischer Herbst

Der kalte und feuchte Hauch
des herbstlichen Venedigs fällt mich an.
Nun ist der Sommer
mit seinem Schweiß und seinem Schirokko
wie durch Magie entschwunden.
Ein strenger Septembermond
leuchtet, ein volles Unheilszeichen,
über der Stadt des Wassers und der Steine,
die ihr Medusenhaupt erhebt,
giftig und verderblich.
Tot ist die Stille der stinkenden Kanäle
unter einem Mond aus Wasser,
in einem jeden von ihnen
scheint der Leichnam Ophelias zu schlafen:
Gräber, Streu von verrotteten Blumen
und anderem Abfall aus Laub,
wo plätschernd vorüberzieht
das Gespenst des Gondoliere.
O venezianische Nächte,
ohne den Schrei des Hahns,
ohne die Stimmen der Brunnen,
trübe Nächte der Lagune,
die kein sanftes Flüstern beseelt,
finstere, neidische Häuser,
senkrecht über den Kanälen,
die schlafen ohne zu atmen,
ihr beengt mir die Brust heute mehr denn je.
Hier hat es keine Böen und keinen Sterbenshauch
wie in den Bergen des September,
keinen Geruch nach Most, keine Läuterung
in Tränenfluten,
kein Getöse herabfallender Blätter.
Ein Kräuterbüschel, das vergilbt und stirbt
auf einem Fenstersims,
das ist der ganze Herbst Venedigs.

So versinken in Venedig die Jahreszeiten im Wahn.

Auf seinen Marmorplätzen und seinen Kanälen
nichts als Irrlichter,
Lichter, die von der gesunden Erde träumen,
Erde der Düfte und Früchte.
Einzig der Schiffbruch im Winter passt
zu dieser Stadt, die nicht lebt,
die nicht ergrünt,
es sei denn ein Wrack auf dem Grunde des Meers.

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