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Verwittert

08.04.2024

Die Farbe blättert ab, kaum blieben Spuren
von lichtem Grün, der Ähren blondem Haar,
verdunkelt sind die mohnbetupften Fluren,
ein Aschenmal, wo einst die Sonne war.

Da flattern Schatten, löchrig und zerschnitten,
die Arm in Arm gewandelt, trennt nun Ruß,
vergilbter Mund, wo rosig hingeglitten
im Laut ein mitgehauchter Liebesgruß.

Wie Bilder der Erinnerung verwittern,
als ob auf bunten Flitter Säure rann,
es schimmert aus dem Nebel ein Gerippe.

Mag wohl ein Dichter lösen ihren Bann,
sieht er noch Tau an müden Wimpern zittern,
sich bangen Atems röten blasse Lippe.

 

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