Verschmähte Liebe träumt
Ich schwamm durch weiße Knospen, die noch schlafend
den bittern Tau der Nacht auf Lidern trugen,
die schon um süße Tropfen Lichtes bebten.
Das Heimatufer war ein fremder Dunst,
was mir dort eingeredet, fahles Lallen.
Wohl sah ich auf den Blasen zarten Schaums
Gesichter, die mir einmal mild gelächelt,
die Augen wie Topase, die zersplittern,
und eine dunkle Pforte jeder Mund.
Und sie zersprangen unter meinem Hauch,
zergingen, lautlos, ausgeträumte Spiegel.
Mir war, im Schilfgewoge zu ersticken,
und keines Wortes Halm bot einen Halt.
Da hörte Zwitschern ich aus blauer Höhe,
sah meinen Leib umwachsen feuchte Schuppen,
und fühlte schwere Flosse drängend schwingen,
doch blieben mir die goldnen Mädchenlocken
und die Chimären nur gesäugt, die Brüste.
So tauchte ich hinab durch grüne Schimmer
bis auf den Grund der unerfüllten Liebe,
ob mir wohl eine Wohnstatt hat bereitet
der moosbedeckte Gott verlassner Nymphen.
Doch fand ich nur zerbrochner Vasen Grab
und armlos eine weggeworfne Puppe.
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