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Verdinglicht im weißen Schmerz

01.12.2013

Wie all das verging –

die Landschaft aus grüner Brandung
und rötlich-blonder Gischt,
über der du im Geschrei der Möwen herabstürztest –

die gefleckte Hand des Vaters,
die unter Ruß, Mörtel, Kalk und Teer
und dem schwarzen Haar der Frau
allmählich zu zittern begann –

der somnambule Singsang der Mutter,
wie sie in das monotone Pochen der Nähmaschine
das malvenfarbene Garn ihrer Mädchenträume spann –

der wehende Vorhang der Schlaflosigkeit,
in dem die Irrlichter zirpten,
wenn ein Mund vor deinem Mund verblasste.

Wie verging all dies.
Wie ist es nah.

Vermischt mit dem Geruch von Muscheln und Salz.

Verwunschen unter dem Gelbstich eines Fotos.

Entrückt im Säuseln der Pappel,
als würde dein Name geflüstert.

Verdinglicht im weißen Schmerz
einer ertrunkenen Rose.

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