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Ungeheuer

19.07.2023

Auf Kreuzes Balken seufzt ein Schaum von Flocken,
verkrustet ist die Wunde von Kristall,
die Nacht ist hell wie vor dem Sündenfall,
nichts zischt, sie aus dem Schlaf des Schnees zu locken.

Schon spielt die blaue Luft mit starren Halmen,
stumm aus verharschtem Uferschlund gebleckt,
zu singen hat der Strahl den Schmerz erweckt,
und Zapfen weinen grünem Wasser Psalmen.

Zur Rose sagt die Liebe, küß mich, Feuer,
zum Mohn der Dichter, färb das Wort mir rot,
kehrt auch die Blätter von der Bühne Tod,
fad wär das Schauspiel ohne Ungeheuer.

O die das Blütenblatt ins Album pressen,
bald haben sie des Namens Duft vergessen.

 

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