Umberto Saba, Tre vie
C’è a Trieste una via dove mi specchio
nei lunghi giorni di chiusa tristezza;
si chiama Via del Lazzaretto Vecchio.
Tra case come ospizi antiche uguali,
ha una nota, una sola, d’allegrezza;
il mare in fondo alle sue laterali.
Odorata di droghe e di catrame
dai magazzini desolati a fronte,
fa commercio di reti, di cordame
per le navi: un negozio ha per insegna
una bandiera; nell’interno, volte
contro il passante, che raro le degna
d’uno sguardo, coi volti esangui e proni
sui colori di tutte le nazioni,
le lavoranti scontano la pena
della vita: innocenti prigioniere
cuciono tetre le allegre bandiere.
A Trieste ove son tristezze molte,
e bellezze di cielo e di contrada,
c’è un’erta che si chiama Via del Monte.
Incomincia con una sinagoga,
e termina ad un chiostro; a mezza strada
ha una cappella; indi la nera foga
della vita scoprire puoi da un prato,
e il mare con le navi e il promontorio,
e la folla e le tende del mercato.
Pure, a fianco dell’erta, è un camposanto
abbandonato, ove nessun mortorio
entra, non si sotterra più, per quanto
io mi ricordi: il vecchio cimitero
degli ebrei, così caro al mio pensiero,
se vi penso ai miei vecchi, dopo tanto
penare e mercatare, là sepolti,
simili tutti d’animo e di volti.
Via del Monte è la via dei santi affetti,
ma la via della gioia e dell’amore
è sempre Via Domenico Rossetti.
Questa verde contrada suburbana,
che perde dì per dì del suo colore,
che è sempre più città, meno campagna,
serba il fascino ancora dei suoi belli
anni, delle sue prime ville, sperse,
dei suoi radi filari d’alberelli.
Chi la passeggia in queste ultime sere
d’estate, quando tutte sono aperte
le finestre, e ciascuna è un belvedere,
dove agucchiando o leggendo si aspetta,
pensa che forse qui la sua diletta
rifiorirebbe all’antico piacere
di vivere, di amare lui, lui solo;
e a più rosea salute il suo figliolo.
Drei Straßen
Es gibt in Triest eine Straße, in der ich mich spiegele
an langen Tagen eingeschlossener Trauer:
Sie heißt Via del Lazzaretto Vecchio.
Zwischen Häusern, alten Hospizen gleich,
hat sie einen, nur den einen Freudenschimmer:
das Meer am Ende ihrer Seitengassen.
Hier schwebt ein Duft von Gewürzen und von Teer
aus Lagerhallen, deren Fassaden bröckeln.
Hier treibt man Handel mit Netzen, mit Tauwerk
für die Schiffe. Ein Geschäft hat als Schild
eine Flagge, drinnen sitzen mit dem Rücken
zum Passanten, der ihnen selten einen Blick
vergönnt, anämisch und gebeugt
über die Farben aller Nationen
die Näherinnen die lebenslange
Strafe ab: Unschuldig Gefangene
nähen trostlos an den Freudenbannern.
In Triest hat es viele trübe Winkel
und die Pracht des Himmels und der alten Bauten,
hier gibt es einen steilen Weg, die Via del Monte.
Am Ausgang steht eine Synagoge,
am Ende ein Kloster, in der Mitte
eine Kapelle, da kannst du von einer Wiese
das Meer und das Vorgebirge erblicken,
das schwarze Lebensgewimmel da drunten
und die Menge und die Stände auf dem Markt.
Ferner ist da an der Seite des Abhangs ein Friedhof,
längst aufgegeben, auf den kein Leichenzug mehr führt.
Man begräbt hier keinen mehr, soweit
ich mich erinnere: der alte Judenfriedhof,
der meinem Sinn so lieb, wenn dort ich
meine Ahnen denke, die nach so viel Leiden,
so viel Schuften dort begraben sind,
alle gleich im Geist und der Gestalt.
Die Via del Monte ist die Straße heiligmäßiger Gefühle,
doch die Straße der Freude und der Liebe
ist noch immer die Via Domenico Rossetti.
Diese grüne Gegend der Vorstadt
verliert von Tag zu Tag an Farbe,
sie ist immer mehr Stadt, immer weniger Land.
Doch bewahrt sie noch den Charme der Belle
Époque, ihrer ersten abgelegenen Villen,
mit den lichten Reihen frisch gesetzter Bäumchen.
Wer hier schlendert in diesen letzten Sommer-
abenden, wenn alle Fenster offen stehen
und ein jedes dient zum Ausguck,
wo man beim Nähen oder Lesen der Dinge harrt,
der meint, die Geliebte blühte hier vielleicht
noch einmal auf zur alten Lust des Daseins
und würde ihn wieder lieben, ihn allein,
und sein Söhnchen wieder rosig lächeln.
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