Was übrig blieb
Und hebst du aus der Nacht dein Angesicht,
das knospeninnig Träume in sich schlossen,
im Katarakt des Lichts ist es zerflossen,
nach Mondes stiller Frucht verlangt dich nicht.
Und trottest du den ausgetretenen Pfad,
des Tages starren Grenzzaun zu beschauen,
ist Sand in dir das weiche Niedertauen,
der Sterne Tropfen aus Dianas Bad.
Du mußt es klauben, eine Münze matt,
das Wort im Kot des Markts, im Staub der Gassen,
beschwingte Luft, die keine Siegel fassen,
trug fort das fleckenlose Blütenblatt.
Im Wingert hast dem heißen Gott der Zeit
die Reben du mit grünem Bast gewunden,
der Duft der Veilchen ist, er ist entschwunden,
den deinem Atem zarte Hand geweiht.
Und hat ans Fenster dich die Herbstesnacht
gelockt, das Herz, das dumpfe Herz zu kühlen,
kannst du das Wehen, kannst von Liebe fühlen,
was übrig blieb an hoher Blütenpracht.
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