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Trübe Flocken

19.06.2023

Bespuckt, zerkratzt von keifenden Megären
sank in den Kot das mütterliche Bild.
Die weder zeugen können noch gebären,
verkünden, daß kein Sinn im Dunkel quillt.

Und ist dem Schoß ein Ahnen noch geblieben,
das langer Trübsal Mauern übersteigt,
wird es von kalten Ammen abgetrieben,
dieweil ein Knochenmann den Walzer geigt.

Und Verse sind ein Schneien trüber Flocken,
die tauen, kaum vom warmen Dung geküßt.
Die Brunnen, die befruchtet, fielen trocken,
und niemand klagt, weil er die Frucht vermißt.

Zerbrich, o Sänger, die verstimmte Leier,
ins Kloster gehe, Muse, nimm den Schleier.

 

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