Trost bei alten Gräbern
Der Horizont, Lid, das im Halbschlaf zuckt.
Hochlodern schwarze Fackeln von Zypressen.
Ins Niemandsland schwingt sich der Aquädukt,
die Völker, die er tränkte, sind vergessen.
Der Säule mit Akanthuskapitell
vernarbte Moos die wunden Kanneluren.
Versandet ist der Oden reiner Quell,
es rann der Sand aus jäh zerbrochnen Uhren.
Geh, Dichter, zu den Bildern bei den Toten,
wo sanfte Hand sich auf die Schulter legt,
entgegenglänzt ein Lächeln dunklem Boten.
Sprich nach die Inschrift auf bemoostem Steine:
„Da Jugendblüte fort der Sturm gefegt,
barg uns ein Gott in herbstlich stillem Haine.“
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