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Traumverhangen

18.12.2023

Ich sah im Teich es süß zerfließen,
dein holdes Angesicht.
Sumpf ist nun dort, Zwielicht,
in dem nur dürre Halme sprießen.

Und wo wir Hand in Hand gegangen,
auf grünen Dämmers Saum,
schwitzt Asphalt grauen Schaum,
von Dünsten, bleichen, traumverhangen.

Wo du’s gesagt, mit Augen, feuchten,
an dunklen Raunens Quell,
hört man nun Wutgebell,
und Lampen grellen Drohens leuchten.

Als Gegenwort hab ich die Rosen
dir auf den Schoß gehäuft.
Wie stumm das Rinnsal läuft
durch Dornen, duft- und blütelosen.

Das Fernweh hieß dich sie zu finden,
azurne Orchidee.
Mir blieb im wehen Schnee
vor leeren Himmeln zu erblinden.

 

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