Tau des Abends
Limonen, grüner Schale warmes Schimmern,
und goldenes Fleisch zerteilter Apfelsinen,
in Tropfen Bernstein eingeschlummert schienen
die Abendröten in herbststillen Zimmern.
Am Fenster gaukelten im Lufthauch Ranken,
von denen kühlen Glanzes Perlen fielen,
ein Seufzen war in zarten Schattenspielen,
wie in verlassener Liebe Traumgedanken.
Die bleiche Hand, besät von Altersflecken,
hielt noch den Kamm, die Flut der grauen Locken
war schon in Nacht geebbt, die Glocken
des Angelus zu fern, um noch zu wecken.
Zeig, Dichter, uns den Tod, den sanften, stillen,
laß Verses Knospe Tau des Abends füllen.
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