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Sterne wie Blumen

08.02.2024

Frühling, wozu denn erwacht?
Knospe und Wort, schon verloren.
Still aber hat uns die Nacht
Sterne wie Blumen erkoren.

Wem aber liebend ein Blick,
wenn ihn bald Feuchte verschleiert?
Liebe ist mehr als das Glück,
das unter Sonnen sich feiert.

Sommer, o Brandung des Lichts,
schäumend von glühenden Bildern,
Süße, vertropfend ins Nichts,
kann uns die Weltangst nicht mildern.

Glimmend im dämmernden Laub,
Beere, sie schwillt, um zu schwinden.
Verse, wie goldener Staub,
wehen mit nachtblauen Winden.

Herbstliche Milde im Strahl,
wenn sich mit Rosen verklären
dornige Wege ins Tal,
wo wir zu Schatten heimkehren.

Über den Gräbern der Dunst,
Kerzen, ihr mögt ihn erhellen.
Sternbilder hat nur die Kunst,
harrt sie auf dunkelnden Schwellen.

Winter, o Linnen so weiß,
unseren Schmerz zu umhüllen,
brennt auch die Wunde noch heiß,
Mond hoher Nacht mag sie stillen.

 

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