Sprich aus der Ferne
Dem Andenken an Clemens Brentano
Verweilen wir am schmalen Übergang,
wo Schilfgras sanfter wogt und Abendlichter
der Wind uns streut auf lauschende Gesichter,
ob spät noch weht von jenseits ein Gesang.
Hier harren wir und schreiten nicht mehr fort.
Die Nester, die stumm schwanken, sind verlassen.
Sprich, Liebe, uns mit Blumenlippen, blassen,
ein leises, lilienkeusches Abschiedswort.
Sprich aus der Ferne, Liebe, wie das Brausen
der weißen Muschel, die ans Ohr sich hält
ein müder Wandrer am Gezeitensaum.
O töne dunkler als die grelle Welt,
laß zwischen nachtgeweihten Atempausen
für unser Schweigen einen Sternenraum.
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