Späte Reue
Was mir geschimmert zauberisch am Saum
der Nacht, da geisterhaft der Vorhang schwang,
zerstob wie voller Mond im Silberschaum,
den wild hinab der feuchte Abgrund schlang.
Als wär die Welt noch nicht vom Lärm entweiht,
glich weiß gefiedert Stille einem Schwan,
es schmolz der Schnee schon, der im Schlaf geschneit,
hat schiefen Munds der Schrei sich aufgetan.
Was mir geflüstert hat aus Blatt und Born,
als trüge mich hinweg ein Hauch, ein Reim,
verirrte sich, ein Ruf aus dunklem Horn,
und fand aus Waldes Dickicht nicht mehr heim.
Doch reichtest, Meister, du das Heil im Wort,
da es wie Regen auf die Wüste fiel,
ein Weiser war zum fern erblühten Hort,
hab ich es abgetan als Gaukelspiel.
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