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Sonett von der Wiederkehr

29.12.2024

Kehrst du dir wieder in dem wehen Ton,
wenn sich vorm Abendwind die Gräser biegen,
fühlst du die ausgesparte Leere schon,
wo sich im Blütenkelch dein Schmerz kann wiegen?

Des heimatlichen Dufts beraubt, was bleibt
uns Dürftigen als kargen Wortes Krumen,
wie Samen, die der Wind ins Fremdland treibt,
daß einmal Keime sprießen, zarte Blumen?

O wären ihnen Kerne beigemischt,
aus denen Reben wüchsen, Frucht zu tragen,
die golden aus dem Blattwerk dürfte leuchten.

Und können wir die Fernen auch nicht fragen,
ob sich an ihrem Glanz die Augen feuchten,
wir hoffen, daß er nicht im Mund erlischt.

 

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