Sonett vom guten Gedanken
Du bist beschenkt wie früher Krokus von dem Tau
des Morgens – wie er noch von feuchtem Glast behangen
und von der Lust der Tropfen leuchtet rötlichblau,
ist dir im ernsten Laub ein Lächeln aufgegangen.
Dein Pfad ist schmal, von Schatten rings umschilft. So möge
dies Lächeln ihn beleuchten, bis seine kalten Blüten
der Winter streut – als ob dich gnädig Schnee betröge,
im fahlen Schein des Lächelns Leuchten dir zu hüten.
Die Schwalben stürzen und die Eule schreit. Gib allem Leben
sein Gesicht und lass von allem dich besprechen, dich behauchen,
was gute Augen hat und reinen Mund – dann wirst du geben
mit sehender Hand, was deine Anvertrauten brauchen.
So magst du nach dem wohlbedachten Guten langen,
wenn du das Lächeln nicht vergisst, das dich umfangen.