Sonett fürs Lümmelbett
Ich will mir launig ein Sonettchen bauen,
ein klares, herbes, ein nicht ganz gemeines.
Wem aber kann ich so ein scheues kleines
Gespinst, mein Lautgetüm, wohl anvertrauen?
Ich will sogleich in nächster Nähe schauen,
ob mir sich gönnt ein Blick gebläuten Scheines,
ein heller Schimmer hingestreckten Beines,
doch seh ich nur verbrummter Bären Klauen.
So muß am Scheitelpunkt die Sonne sinken,
bis mir verdämmern rosig meine Zeilen,
am Horizont schon fette Schatten trinken
Schaumweines Reime, die mich nicht mehr heilen,
mit weißen Taschentüchern Abschied winken
die Zwergen-Verse, höhnend meinen Feilen.