Sommerabend am Rhein
Leg, Abend, dein goldenes Auge,
taubewimpert,
in die samtene Moosschatulle,
umhaucht von warmen Schieferblättern.
Ein Seufzen bläht noch
traubenumfunkelt
knorrigen Wachstums
Rankenkleid.
Nackter tauche den purpurnen Arm
ins grüne Flüstern des Wassers,
das bangende Reiher betört,
ins Flimmern schwebender Inseln
zu fliegen.
Im Nebel aber,
Atem der Urzeit,
versunkener Sage Gedächtnis,
blitzen verwunschen
Schuppen von Nymphen.
Was aus gähnendem Schlamm-Maul
aufperlt, schöpfe
in heller Muschelschale,
bemooster Glocken
Trostgeläut.
O atme von Ufer zu Ufer
auf schwarzem Marmormal
hingestreuter Lilienblüten
Mondesduft.
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