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Soldatenfriedhof

20.05.2016

Am Saum der Nacht verglüht der Traum.
Dann rauschen Schwingen schwarz.

Die Toten sind mit sich allein,
nur Veilchen bitten stumm.

Das Kreuz steigt wie Gericht empor.
Und tausend Gräber warten.

Gefleckte Blätter decken Namen
und Rang und graues Schicksal zu.

Keiner kommt und trägt die Rose
seines Herzens durch die Reihn.

Keiner weiß um ein Gesicht, ein Muttermal,
ein Lied auf Lächelns Lippen.

Zu jung, um auszureifen dunklen Keim,
zu jung, um treuen Augen Glanz zu leihn.

Herabgeweht vom Baum des Lebens,
von Gottes jäher Hand geschüttelt.

O Blatt, des Lebens schönste Maske,
auf Wassern treibst du namenlos.

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