Sich leise öffnende Stanzen
Wär noch ein Pfad, auf weichem Gras zu gleiten,
der uns durch Rebenlauben höher führt,
daß wir ins Dämmerspiel von Ranken schreiten,
schon hat der Trauben Tau dich angerührt,
ich aber will den blauen Samt hinbreiten,
der dem azurnen deines Augs gebührt.
Wär noch ein Pfad, der uns, vom Graun umfangen,
zur Heiterkeit des Lichtes ließ gelangen.
Wär noch ein Licht, von stiller Hand getragen,
zu leiten uns aus einem Labyrinth,
wo Schatten nicht, nicht Worte Wurzeln schlagen,
sie wehen, Traumgespinste wirr im Wind,
wie könnte Blüten treiben, was wir sagen,
wie könnte sehen, wer von Tränen blind.
Wär noch ein Licht, das uns, die irrgegangen,
zum süßen Lied der Quelle ließ gelangen.
Wär noch ein Quell wie im Sabinertale,
wo tief die Eiche spaltet auf den Stein,
daß ihm der Nymphe Flimmercharme nicht fahle,
geopfert hat Horaz das Blut, den Wein,
und sprudelnder die moosumgrünte Schale
den Glanz ihm gönnte, Vates uns zu sein.
Wär noch ein Quell, wo sanfte Musen sangen,
wir knieten hin, den Heiltrunk zu empfangen.
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