Schwanengesang
Wie reife Früchte sich ins Wasser neigen,
ihr Bild verglüht im Wolkendämmerlaub,
sinkt auch das Lied, das herbstliche, ins Schweigen,
und Lethe wäscht vom Blatt den Silberstaub.
Nicht hat umsonst die Ranken aufgewunden
der Winzer und gekeltert süßen Most.
Ein Honig tropft aus Waben dunkler Stunden,
in Seufzen schmelzen Geistes Gram und Frost.
Es eilen Kinder heiß, vom Zweig zu pflücken
Purpur der Beeren und der Birnen Gold.
Zu blauen Buchten will der Strom entrücken,
der durchs Geäder sanfter Küsse rollt.
Flockt, Dichter, auch der Schnee auf müde Schwingen,
laß Schwäne noch von letzter Süße singen.
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