Schiffbruch vor Thule
Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.
Ludwig Wittgenstein
Blind hat die Feder auf dem Strand getanzt,
die feine Gischt der Handschrift ist geflogen,
das Ohr, dem milden Rauschen hingebogen,
auf Planken, bebende, das Herz gestanzt.
Und war ein Riff, wo sich die Welle staut,
gewiefter Vers hat seitwärts sich gewunden.
Glomm schon der Mond an Reimes Dämmersunden,
hat Abend noch im Vogelflaum geblaut.
Auf toten Tasten kannst du ihn nicht finden,
den Rhythmus, der dich träumend weiterträgt
gen Thule, wo die Früchte golden prunken.
Der Vers mußt sich um schroffe Klippen winden,
doch hat ein Dämon ihm den Kiel zersägt,
zu stummen Muscheln ist er hingesunken.
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