Scheue Blicke
Es sind nur scheue Blicke,
sind dürftige Worte,
die uns geliehen,
die uns geblieben sind,
sie geistern,
sie streifen um jene Orte,
wo einmal geatmet das Kind.
Es sind Wehmutsblicke,
tränenumflorte,
verblühte Worte
dürrer Geschicke,
die Blüten kennt nur der Wind,
es sind schmale Atemgänge
über Höhen und Felder,
wo silbern sind und golden
der Flüsse Gesänge,
entlaubte Wälder,
die Blätter kennt nur der Wind.
Es blieben nur scheue Silben,
der Verse bebende Stege
über das Rauschen „Gewesen“,
über das Murmeln „Ich bin“.
Und die Ginster, die Reime am Rain,
sind sanfter Flammen Vergilben.
Alles war Anruf, alles war Schein,
nun enden die schattigen Wege.