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In Schattennetzen

26.02.2025

Wenn kalt der Mond die Silbersichel schwang,
entsinken rote Wolken, Blütenfetzen.
Dem Vogel gleich, der zuckt in Schattennetzen,
vergaß das Herz, wie süß die Frühe sang.

Frag nicht nach der Chariten goldnem Thron,
bestreut mit Rosen, Veilchen und Zyanen.
Es haben umgestürzt ihn die Titanen,
in Sapphos Hain gelenkt den Acheron.

Erloschen ist des Aulos holde Weise,
die Pindar Honig schleudernd hat beschworen.
Uns ging wie Pilgern an der letzten Schneise

das Sternbild im Gewölk des Wahns verloren,
Chimären, die aus trüben Wassern steigen.
Fremd rings Gelall, wir aber müssen schweigen.

 

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