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Ruina venustatis

12.03.2024

Die weiße Orchidee im schwarzen Haar,
hat zart die Knospe Anmut dir geschwungen,
still lächelnd hast du vor dich hin gesungen,
aus blauen Quellen trank dein Blick sich klar.

Und was du sagtest, war wie grünes Laub,
wenn Blätter unter Tropfen dunkel zittern,
in lauer Luft von Sommernachtsgewittern
stob, was du fühltest, auf im Blütenstaub.

Ich sah dich wieder, und dein Haar war Schnee,
die Sklavin eines Stocks bist du gehumpelt,
die Wimpern grauten, Schilf an trübem See.

Gleich einer Frucht, im Dämmerlicht verschrumpelt,
troff müden Seufzens Schaum von deinen Lippen.
Ein leeres Nest hing hinter kalten Rippen.

 

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