Robert de Montesquiou, Enfleurage
Au myosotis bleu qui mire dans les sources
Ses constellations de fleurettes d’azur,
Il emprunte la voix cristalline des courses
Que font sur les cailloux les ondes au coeur pur.
Aux pruniers il a pris leur âme japonaise,
Aux hortensias bleus leur pâle étrangeté ;
Aux tulipes leur pourpre, aux tournesols leur braise ;
Aux iris leur tristesse ; aux roses leur gaîté.
Et chaque soir, la fleur qui féconda la page,
Sentant mourir sa part d’éphémère beauté,
Se réjouit de voir, en nouvel équipage,
Refleurir en mes chants ce qui leur fut ôté.
Der Blumenduftdestillateur
Dem blauen Vergißmeinnicht, das in Quellen
die Sterngebinde aus azurnen Blüten sieht,
leiht das kristallne Rauschen er von Wellen,
das über reinen Herzens Kiesel zieht.
Die Seele Japans pflückte er von Pflaumenzweiges Blühen,
von blauen Hortensien den seltsam fahlen Schein,
von Tulpen Purpur, von Sonnenblumen Glühen,
von Iris Traurigkeit, von Rosen Fröhlichsein.
Die jeden Abend schenkte meinem Blatt die Pollen,
die Blume, fühlend, was an flüchtiger Schönheit mit ihr starb,
entzückt das Bild, wie mir aus frischen Schollen
an Versen wieder aufblüht, was an ihr verdarb.
Anmerkung:
Der Pariser Salonlöwe und Schriftsteller Robert de Montesquiou war die lebende Vorlage für die Figur des hochmütigen Wollüstlings Baron de Charlus in Marcel Prousts Romanwerk. Ob für ein Gedicht, wie das hier wiedergegebene und übersetzte, zutrifft, was der Erzähler Marcel über den fiktiven Baron äußert, er habe keine echten Werke hervorgebracht, sonst hätte er sich nicht, an den Felsen der Materie geschlagen, der Geißel der Lust preisgegeben, möge der kritische Geschmack des Lesers entscheiden.
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