Rainer Maria Rilke, Exercises et Évidences V
Doute
Tendre nature, nature heureuse, où tant
de désirs se recherchent et s’entrecroisent,
indifférente, et pourtant base
des consentements,
nature trop pleine où se détruit et déchire
ce qui s’exalte trop tôt,
où de la rivalité du délicieux et du pire
naît un semblant de repos,
nature, tueuse par son excès, créatrice,
toujours extasiée,
qui réchauffes et qui consumes le vice
sur un même brasier:
Dis-moi, silencieuse, ô dis-moi, suis-je
comme un instant de tes fruits?
Fais-je partie de l’abîme de ton vertige
où se jettent tes nuits?
Suis-je d’accord avec tes desseins ineffables?
Serais-je de tes révoltes un cri?
Moi, qui fus pain, suis-je tombé de la table,
miette perdue qui durcit?
Zweifel
Zartgespannte Natur, glückliche, wo Sehnen
auf Sehnen sich sucht und umschlingt,
gleichgültige, der es dennoch gelingt,
alles zu versöhnen,
Natur des Übermaßes, wo sich zerstört und zerreißt,
was wütend die Grenzen verneint,
wo sich das Feinste und das Gröbste beißt,
und dann in einem Bett zu schlummern scheint,
Natur, Töterin im Überschwang, Schöpferin,
immer in Ekstase,
die den Auswuchs entzündet und rafft ihn wieder hin
im selben heißen Gase:
Sag mir, schweigsame, o tue mir kund,
bin ich wie ein Schimmer an deinen Früchten?
Ein Teilchen in deines Taumels Abgrund,
in den sich deine Nächte flüchten?
Bin ich ein Wohlklang deiner Noten, die verhallen?
Wär von deinen Revolten ich ein Schrei?
Bin ich, der Brot war, vom Tisch gefallen,
ein verlorener Krümel, ein vertrockneter Brei?
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