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i-Pünktchen geht zur Schule

01.03.2014

Mir schwante jüngst,
ich wär das Schwebepünktchen,
ich wär der i-Punkt auf dem i.

Wie ich so eifrig schwebt und schwebte,
da wurdʼs mir ungemütlich-zugig,
wie einer fröstelnden Monade.

Da hat mich altes Sehnen überpunktet,
und ein graues Pünktchen wurde rot.

Als wollte sich das Ichlein-Köpfchen,
dumpf-müd des Einerlei-Seins wegen,
sterbe-selig wie ein Samentröpfchen
auf den Kuppen-Knoten legen …

Des leeren Schwebe-Lebens
über heimwärts immer winkendem Finger
überdrüssig, gedachte ernstiglich ich –

falschem Bewusstsein zu entwichen,
in Seligkeit mich zu entichen:

Da sank ich ruchlos-jubelnd nieder,
und mich entpunktend ward ich eins
mit einem Stummel ausdruckslosen Seins.

Wie wirrte wüst ein Wörterbabel,
denn ohne i war immer nimmer,
die Seine floss nicht – floss nicht durch Paris,
kein Wiener Walzer wiegte sich durch Wien
und Ick um Icke lautlos war Berlin.

Am allerärgsten traf es mich,
denn von mir blieb nur noch ein -ch.

Da schrieb der Oberlehrer an die Tafel weisen Spruch –
wie hat die Kreide dialektisch-spitz gequietscht:

„Willst du Licht und Liebe und ein Bier noch obendrauf,
musst nehmen du Verzicht und Pflicht und Magenbitter in den Kauf.“

Ja, ja, ich schwebe wieder punktgenau und i-gerecht –
musst schnöde Einungslust entbehren,
um schöne Ausdruckskunst zu mehren.

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