Pierre de Ronsard, Mignonne
Mignonne, allons voir si la rose
Qui ce matin avoit déclose
Sa robe de pourpre au Soleil,
A point perdu cette vesprée
Les plis de sa robe pourprée,
Et son teint au vôtre pareil.
Las ! voyez comme en peu d’espace,
Mignonne, elle a dessus la place
Las ! las ses beautés laissé choir !
Ô vraiment marâtre Nature,
Puis qu’une telle fleur ne dure
Que du matin jusques au soir !
Donc, si vous me croyez, mignonne,
Tandis que votre âge fleuronne
En sa plus verte nouveauté,
Cueillez, cueillez vôtre jeunesse :
Comme à cette fleur la vieillesse
Fera ternir votre beauté.
Liebes, laß die Rose uns schauen,
die heut früh mochte anvertrauen
der Sonne ihr Purpurgewand,
ob wohl bleichte die Dämmerstunde
den Purpur an ihrem Blütenmunde,
und ihr Teint, deinem so gleich, hinschwand.
Ach, sieh nur, wie in so kurzer Zeit,
mein Herz, verschliß ihr Blumenkleid,
und all die Blüten sind hingeschneit.
Wie grausam ist das Herz der Natur,
solches Schöne dauert ja nur
vom Morgen bis zur Abendzeit.
Wolle mir glauben, mein Herzenskind,
solang deine Jugend noch blüht so lind
unter Frühlings grünen Zeichen,
pflück die Früchte dir in den Schoß:
Das Alter sieh an der Rose Los,
es wird deine Blume bleichen.