Ohne Schuß gefallen
Man muß nicht warten auf die Nacht der Moose,
die Falten flecken, Flügel, Marmorschalen,
nicht, wenn verwelkt an gotischen Portalen,
die uns getaucht in Edens Licht, die Rose.
Nicht erst, wenn des Muezzins Schreie schallen,
Halbmonde statt der Kreuze herrisch prangen,
des Bacchus Sänger vor der Fatwa bangen,
ist ohne Schuß das Abendland gefallen.
Schon jetzt weht vor der hohen Andacht Schwelle,
gewebter Wahn der Hure Babylon,
die Fahne der Entarteten, die grelle.
Schon jetzt steigt nicht der Hymnen Duft und Wolke
empor zum dunklen Wort, zum lichten Thron –
ein Mannweib quäkt dem auserwählten Volke.
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