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Ohne Hoffnung

01.09.2024

Esperanto. Das Gefühl des Ekels, wenn wir ein erfundenes Wort mit erfundenen Ableitungssilben aussprechen. Das Wort ist kalt, hat keine Assoziationen und spielt doch „Sprache“.

Ludwig Wittgenstein

 

Als griffest eines Fremden Hand du blind,
und was du fühlst ist nur ein Stumpf, ein glatter.
Des Lebens Stimmen werden dumpfer, matter,
als riefen, die vom Schnee verschüttet sind.

Das Aug der Liebe war nur buntes Glas.
Wie zarte Haut, von Strahlen aufgeschnitten,
sind Seelen, die den Sonnenpfad durchschritten,
verwehte Schuppen, fetter Maden Fraß.

Das nicht vom Schmerz beseelte Wort ist kalt,
es torkelt wie an wirren Silberdrähten
die Puppe, strohgefüllt und grell bemalt.

Sie spielen Sprache, doch die Worte gleichen
gepreßtem Hauch von Lippen, zugenähten.
Die Frucht des Sinns ist faul, die sie uns reichen.

 

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